Patienten berichten häufig von Blähungen, Durchfall und Verstopfung, je nach Art ihres neuroendokrinen Tumors (NET) und der Therapiewahl. Die folgenden Tipps können helfen, solche Symptome etwas zu lindern.
iStock-1218519873-natashamam
Wie Sie Blähungen vorbeugen
Wenn Sie durch Ihre NET-Erkrankung unter Blähungen leiden, sollten Sie Nahrungsmittel vermeiden, die Blähungen auslösen. Auch kohlensäurehaltige Getränke, Trinken durch Strohhalme, Kaugummikauen und rasches Essen führen zu verschluckter Luft und können Blähungen fördern. Daher ist es wichtig, dass Sie sich für das Essen Zeit nehmen und langsam und gründlich kauen. Außerdem kann es hilfreich sein, Kümmel, Fenchel, Anis, Pfefferminze oder Brennnessel als Tee in kleinen Schlucken zu trinken oder als Gewürz in Ihre Speisen zu geben. Naturjoghurt trägt dazu bei, die Darmbakterien zu regulieren, und kann daher bei täglichem Verzehr gegen Blähungen helfen.
Zu den Lebensmitteln, die Sie vermeiden sollten, gehören:
- Hülsenfrüchte
- Zwiebeln, Lauch, Knoblauch
- Kohlgemüse
- Spargel
- Sellerie
- Paprika
- Schwarzwurzel
- frisches Brot
- Birnen
- Eier und Eierprodukte
- Weizen- und Haferkleie
- koffeinhaltige Getränke
Was und wie Sie bei Durchfällen trinken sollten
Bei wiederkehrendem Durchfall verliert der Körper große Mengen Wasser, Mineralien und Verdauungssäfte. Gleichen Sie den Flüssigkeitsverlust durch zusätzliche Trinkmengen (zwei bis drei Liter) aus:
- Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten.
- Stellen Sie sich einen Wecker und trinken Sie alle 30 Minuten ein paar Schlucke.
- Am besten sind Getränke ohne Kohlensäure und Teesorten wie Fenchel- und Kamillentee.
- Trinken Sie Fleisch- und Gemüsebrühe in kleinen Schlucken.
- Haben Sie unterwegs immer etwas zu trinken dabei.
Was und wie Sie bei Durchfällen essen sollten
Auch mit festen Speisen können Sie Durchfällen vorbeugen oder diese abmildern. Hier einige Hinweise dazu:
- Essen Sie viele kleine Portionen über den Tag verteilt.
- Meiden Sie scharfe und fettige Gerichte.
- Bevorzugen Sie pektinreiche Lebensmittel wie beispielsweise gekochte Möhren und Heidelbeeren.
- Essen Sie Reis, Reisschleim, Kartoffeln oder Weißmehlprodukte.
- Flohsamen helfen manchen Menschen, ihren Stuhl einzudicken.
- Essen Sie Obst und Gemüse möglichst gekocht.
iStock-506724379-Chiociolla
Wie Sie Verstopfungen vorbeugen
Verstopfungen sind eine bekannte Nebenwirkung vieler Medikamente, die NET-Patienten einnehmen müssen. Passen Sie Ihre Ernährung an, um bestmöglich vorzubeugen:
- Brot aus feinvermahlenem Vollkorn, Vollkornnudeln, Naturreis, Müsli, Gemüse, Salat, Obst und Leinsamen sollten häufig auf Ihrem Speiseplan stehen.
- Trinken Sie ausreichend Wasser – mindestens zwei Liter über den Tag verteilt.
- Obst- und Gemüsesäfte wie Sauerkraut- oder Pflaumensaft wirken abführend.
- Verzichten Sie auf pektinreiche Kost wie Bananen, Heidelbeeren, gekochte Möhren und große Mengen Weißmehlprodukte.
- Regelmäßige Bewegung, Bauchmassagen (im Uhrzeigersinn) und ein Glas kaltes oder lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen Magen können helfen, die Darmtätigkeit anzuregen.
- Legen Sie Trockenpflaumen am Vorabend in Wasser ein und verzehren Sie sie am nächsten Tag mitsamt der Flüssigkeit.
- Lösen Sie zwei Löffel Milchzucker in einem Glas Wasser auf und trinken Sie diese Lösung über den Tag verteilt.
Das könnte Sie auch interessieren
iStock-1218254547-MEDITERRANEAN
Ernährung bei NET
Was Ernährungsanpassungen bei NET bewirken ‒ und was nicht.
iStock-1231111499-nensuria
Essen nach Darm-OP
Welche Auswirkung hat eine Darm-OP auf die Verdauung?
iStock-1127348018-Prostock-Studio
Professionelle Hilfe
Hier finden Sie Ernährungsfachkräfte, die Sie individuell beraten.
Quelle:
Broschüre „Ernährungstipps bei NET oder Akromegalie – Informationen für Menschen mit neuroendokrinen Tumoren oder Akromegalie“, Nicole Erickson, 3. Auflage 2018. Herausgeber: Novartis Pharma GmbH