Neuroendokrine Tumoren verursachen häufig Leber- und Lungenmetastasen, selten auch Knochen- oder Hirnmetastasen. Die Diagnose von Metastasen bedeutet für Sie aber nicht, dass Sie nicht mehr sportlich aktiv sein dürfen. Im Gegenteil: Studien deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität bei Metastasen nicht nur möglich ist, sondern sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.1,2
Das Ausmaß und die Art der körperlichen Aktivität sollten Sie dennoch unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin absprechen und einen Bewegungstherapeuten oder -therapeutin hinzuziehen. Diese werden Sie in der Ausübung der Bewegungsempfehlungen kompetent begleiten.
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Wenn aus medizinischer Sicht nichts gegen körperliche Aktivität spricht, kommen folgende Trainingsarten für Sie infrage:
- Ausdauertraining – dreimal pro Woche 30 bis 60 Minuten. Zum Beispiel Walken, Joggen, Wassergymnastik oder Fahrradfahren.
- Krafttraining – zweimal pro Woche Training der Muskelgruppen in Bauch, Rücken, Beinen.
- Koordinations- und Sensomotorik-Training – verschiedene Übungen möglichst an fünf Tagen in der Woche.
Bewegungsempfehlungen bei Lebermetastasen
Wenn bei Ihnen Lebermetastasen gefunden wurden, konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie mit dem Sport beginnen. Er wird überprüfen, ob durch die Metastasen eventuell wichtige Versorgungsgefäße verengt sind. Ist dies der Fall, kommen nur leichte körperliche Aktivitäten wie beispielweise Spazierengehen oder Radfahren infrage.
Bewegungsempfehlungen bei Lungenmetastasen
Auch bei Menschen mit Lungenmetastasen hat sich gezeigt, dass Kraft- und Ausdauertraining einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität haben. Darüber hinaus können gezielte Atemübungen die Lungenkapazität wieder verbessern. Dies ist besonders nützlich, wenn die Metastasen eine Einschränkung der Atemfunktion zur Folge haben.2
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Bewegungsempfehlungen bei Knochenmetastasen
Je nach Größe der Knochenmetastasen besteht bei übermäßiger oder falscher Belastung erhöhte Knochenbruchgefahr. Es ist daher besonders wichtig, dass Sie Ihr Training mit dem Arzt oder der Ärztin absprechen und gegebenenfalls unter therapeutischer Leitung durchführen.3
Neben dem Erhalt der physischen Leistungsfähigkeit liegt der Fokus des Trainings auf einer Verbesserung der Gleichgewichtswahrnehmung und damit der Sturzprävention. Wählen Sie deshalb vorrangig Sportarten, die mit einem niedrigen Sturzrisiko und geringen Belastungsspitzen verbunden sind.
Bewegungsempfehlungen bei Hirnmetastasen
Auch wenn Hirnmetastasen mit unterschiedlichen Beschwerden und Einschränkungen verbunden sein können, sollten Sie nicht auf Bewegung verzichten. Achten Sie nur darauf, das Training in Absprache mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin und ihren Bewegungstherapeuten auf Ihre Bedürfnisse anzupassen.
Neben Krafttraining und Ausdauertraining können Koordinationsübungen Bewegungseinschränkungen verbessern.
Achten Sie jedoch darauf, dass Sie bei starken Gleichgewichtsproblemen und Anfallsneigung nicht allein trainieren, sondern möglichst in einer Gruppe oder mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin.2
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Quellen:
1Broschüre „Leben mit neuroendokrinen Tumoren (NET)“, 2018. Herausgeber: Novartis Pharma GmbH
2Broschüre „Sport und Bewegung bei neuroendokrinen Tumoren (NET)“, Freerk T. Baumann und Anja Großek, vollständig aktualisierte Ausgabe 2018. Herausgeber: Novartis Pharma GmbH
3https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-bewegung-bei-nach-krebs.pdf, letzter Aufruf am 09.10.2023