Tumormarker geben Aufschluss über den neuroendokrinen Tumor

Um neuroendokrine Tumoren diagnostizieren und den Krankheitsverlauf überwachen zu können, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen in geregelten Abständen Blut- und Urinproben abnehmen. Mit dem Nachweis bestimmter Hormone im Blut oder ihren Abbaustoffen im Urin lassen sich zumeist jedoch nur funktionell aktive neuroendokrine Tumoren nachweisen.

Leben mit NET: Ein Patient beim Arztgespräch
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Spezifische Tumormarker

Bei aktiven neuroendokrinen Tumoren sind die von ihnen ausgeschütteten Hormone oder ihre Abbauprodukte die erste Wahl, um eine Verdachtsdiagnose abzuklären. Die jeweiligen Hormone im Blutserum beziehungsweise ihre Abbauprodukte im Urin werden auch als spezifische Tumormarker bezeichnet.1

Spezifische Tumormarker für verschiedene funktionelle neuroendokrine Tumoren sind:

  • Blutwerte bei einem Gastrinom: Stark erhöhter Gastrinspiegel
  • Blutwerte bei einem Insulinom: Hohe Insulin- oder C-Peptid-Werte bei niedrigem Glukosespiegel
  • Blutwerte bei neuroendokrinen Tumoren der Lunge beziehungsweise Blutwerte bei Karzinoiden: Erhöhte Werte des Enzyms neuronenspezifische Enolase (NSE)
  • Urinwerte bei einem Karzinoid-Syndrom: Erhöhte 5-Hydroxyindolessigsäure in einer 24-Stunden-Urinprobe2
  • Blutwerte bei einem VIPom: Stark erhöhtes vasoaktives intestinales Peptid (VIP), niedrige Kaliumwerte
  • Blutwerte bei einem Glukagonom: Stark erhöhter Glukagonspiegel1

Ein erhöhter Spiegel eines bestimmten Hormons kann allerdings immer auch andere Ursachen haben. Daher ist es für Ihre Diagnose nötig, die Laborwerte in Zusammenhang mit den typischen Symptomen und weiteren Diagnoseverfahren zu analysieren.3

Allgemeine Tumormarker

Auch bei inaktiven neuroendokrinen Tumoren können Tumormarker im Blut bestimmt werden. Wie bei den funktionell aktiven NET handelt es sich dabei um Stoffe, die von den Tumorzellen produziert und ins Blut abgegeben werden. Der wichtigste allgemeine Tumormarker für neuroendokrine Tumoren ist das Eiweiß Chromogranin A. Bei Lungen-NET beziehungsweise einem Karzinoid spielt ein weiterer Tumormarker, die neuronenspezifische Enolase (siehe oben), eine Rolle.

Leben mit NET: Blutproben eines Patienten liegen auf einem Labortisch
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Bei inaktiven neuroendokrinen Tumoren ist die Messung von Tumormarkern jedoch eher für die Verlaufskontrolle als für die Diagnose eines Tumors geeignet, da sich diese Laborwerte auch aufgrund anderer Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionen, Organfunktionsschäden oder durch bestimmte Medikamente verändern können. Eine eindeutige Diagnose lässt sich hier mit der Untersuchung von Gewebeproben stellen.1,4

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