Früher wurden neuroendokrine Tumoren in gutartige (Adenome) und bösartige (Karzinome) Tumoren unterteilt. Zwischen gutartigem und bösartigem Tumor gibt es allerdings viele Abstufungsgrade. Mittlerweile hat sich die genauere Klassifikation nach dem sogenannten Grading und Staging durchgesetzt. Das Grading beschreibt den Grad der Differenzierung und somit die Prognose, während das Staging die Erkrankung in verschiedene Stadien einteilt.1
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Grading – wie schnell wächst der Tumor?
Der Differenzierungsgrad der Tumorzellen gibt Auskunft darüber, wie sehr die Zellen des Tumors von den Zellen des Normalgewebes abweichen. Dabei geht der Differenzierungsgrad mit der Zellteilungsrate, also der Wachstumsgeschwindigkeit, einher. Sie wird von Medizinern auch als Proliferationsrate bezeichnet. Je besser differenziert die Tumorzellen sind, desto langsamer wächst der Tumor und desto gutartiger ist er. Schlecht ausdifferenziertes Tumorgewebe ähnelt dem normalen Gewebe kaum noch und besitzt daher eine höhere Zellteilungsrate, wächst also schneller. Die Gefahr liegt aber nicht nur in der Wachstumsgeschwindigkeit, sondern auch in dem Potenzial, Metastasen zu bilden oder nach einer operativen Entfernung wiederzukehren.1,2
Die Einteilung neuroendokriner Tumoren erfolgt in drei Stufen, wobei auf der dritten Stufe zwischen neuroendokrinen Tumoren und neuroendokrinen Karzinomen unterschieden wird. Die Differenzierung wird mit Hilfe einer histologischen Untersuchung, einer Analyse des Gewebes ermittelt.
- NET-G1: Gut differenziert mit geringer Zellteilungsrate
- NET-G2: Gut differenziert, mit hoher Zellteilungsrate
- NET-G3: Gut differenziert, mit sehr hoher Zellteilungsrate
- NEC-G3: Schlecht differenziert, mit sehr hoher Zellteilungsrate. Ein solcher Tumor wird auch als neuroendokrines Karzinom (NEC) G3 bezeichnet und geht fast immer mit einer schlechten Prognose für die Lebenserwartung einher.3
Staging mit TNM –Tumorgröße, Lymphknotenbefall, Metastasierung
Das Staging beschreibt, in welchem Stadium der Ausbreitung sich der neuroendokrine Tumor befindet. Hierfür werden die Tumorgröße, die Anzahl befallener Lymphknoten und das Vorhandensein von Metastasen berücksichtigt.
Ziffern hinter den Buchstaben lassen Rückschlüsse auf Größe und Ausdehnung des Tumors (T1-4), Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0-3) und das Vorhandensein von Metastasen (M0 oder M1) zu.
T – Primärtumor: T1 = kleiner Tumor, T4 = großer Tumor
N – Lymphknoten: N0 = kein Lymphknotenbefall, N3 = mehrere Lymphknoten befallen
M ‒ Metastasen: M0 = keine Metastasen, M1 = Metastasen vorhanden1
Die Kombination T1, N0 und M0 würde somit bedeuten, dass es sich um einen kleinen Tumor ohne Lymphknotenbefall und ohne Metastasen handelt. Durch das Staging können alle an der Behandlung beteiligten Personen auf einen Blick Informationen über das Stadium der Tumorerkrankung erhalten.
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Quellen:
1https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/klassifikation-von-tumoren-tnm-.html, letzter Aufruf am 09.10.2023
2https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/biopsie.php, letzter Aufruf am 09.10.2023
3https://www.arzneimitteltherapie.de/heftarchiv/2014/01/aktuelle-therapie-neuroendokriner-tumoren.html, letzter Aufruf am 09.10.2023